Eating with the Chefs – Das Sternerestaurant für zu Hause

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Eating with the Chefs – Das Sternerestaurant für zu Hause

Du kannst nicht kochen, hast aber trotzdem Lust auf gutes Essen? Oder du willst deinem Date auch zu Hause ein Erlebnis wie im Sternerestaurant bieten? Dann schau dir „Eating with the Chefs“ genauer an.

Gastronomische Lieferdienste sind in der Startup-Welt ja gerade sehr groß in Mode. Was früher die kleine Pizzeria um die Ecke mit einem Motorroller erledigt hat, übernehmen heute globale Startups mit haufenweise Venture Capital im Rücken. Als hungriger Endverbraucher hat man hier die Qual der Wahl, in welcher App man denn jetzt seinen Burger oder die asiatischen Nudeln bestellen möchte. Viele dieser Plattformen bieten dabei nichts wirklich Neues. Stattdessen bündeln sie nur alle Lieferoptionen, die man in der eigenen Nachbarschaft so hat.

Eating with the Chefs – Der Lieferservice aus dem Sternerestaurant

Sternerestaurants oder andere Anbieter gehobener Gastronomie haben keinen Lieferdienst. Bis jetzt zumindest, denn das Startup Eating with the Chefs ist angetreten, genau das zu ändern. Hier bekommst du das Versprechen, die besten Menüs von den besten Köchen direkt zu dir nach Hause geliefert zu bekommen. Du kannst zwischen verschiedenen Gängen wählen oder dir gleich ein ganzes Menü schicken lassen. Deine Bestellung wird dann bis zu deiner Tür gebracht, die Lieferung musst du nur noch erwärmen und schon steht dem Genuss à la Michelin Guide nichts mehr im Wege. Das Anrichten der Speisen wie im Restaurant wird  dem Kunden dann aber sicher etwas Übung abverlangen. Wer bei Eating with the Chefs bestellt, der isst ganz sicher auch „mit dem Auge“.

Dabei soll das dann aufgewärmte Essen genauso schmecken, als käme es gerade direkt aus den Händen des Startkochs. Die Rezepte der Chefs werden gekocht und gegart und dann in Vakuumbeuteln zum hungrigen Kunden verschickt. In ein paar Minuten hat es dieser dann verzehrfertig zubereitet. Manch ein Gourmet wird bei dem Gedanken daran mit der Nase rümpfen. Eating with the Chefs ist also definitiv kein Angebot für Restaurantbesucher der alten Schule. Ganz sicher gibt es aber viele Verbraucher, die keine Lust und Zeit zum Einkaufen und Kochen haben und trotzdem nicht jeden Tag Fertiggerichte oder Pizza essen möchten. So spricht man beim Startup selbst auch von „Systemgastronomie für die gehobene Küche“.

Das Team hinter Eating with the Chefs

Beim Startup trifft man auf einige bekannte Gesichter. Zunächst ist Clemens Riedl zu nennen, der sicher noch aus seiner Zeit als Geschäftsführer bei StudiVZ bekannt ist. Er setzt auf die Unterstützung der Mitgründer Chanyu Xu und Jochen Wolf. Chanyu Xu hat sich unter anderem einen Namen als Gründerin und Geschäftsführerin von Eatüber gemacht, ebenfalls einem Lieferdienst für Gerichte. Hier hat man sich auf Bio-Lebensmittel spezialisiert. Eating with the Chefs verfügt also über einiges an Erfahrung, um das Startup auf Kurs zu halten.

Die Idee kam den Gründern beim „Kitchen Surfing“. Hier kommt ein erfahrener Chef nach Hause und kocht in der eigenen Küche. Wer auf die Show verzichten und gleich zum wesentlichen Teil, dem Essen, kommen möchte, der soll in Zukunft ganz einfach bei Eating with the Chefs bestellen können. Ein knappes dreiviertel Jahr arbeitete man an der Idee, bevor man die erste Bestellung annahm.

Guter Start ins Business bei Eating with the Chefs

Das Berliner Startup kam gut aus den Startlöchern. Zunächst war man unter dem Namen „The Chefs“ tätig. Im Zuge eins Rechtsstreits hat man sich dann aber kurz und schmerzlos umbenannt. Aktuell liefert man in Berlin an die hungrige Kundschaft aus. Geschmacklich weiß man wohl schon zu überzeugen, preislich geht man derzeit nicht in die Vollen, sondern versucht erst einmal, Kunden zu gewinnen. Ein Restaurantbesuch in einer gehobenen Kategorie ist ja durchaus teurer als viele andere Freizeitvergnügen.

Während man momentan noch testet, wie das eigene Konzept ankommt, möchte man in Zukunft gezielte Angebote für einzelne Kundengruppen machen. Hier kann man sich zum Beispiel spezielle Menüs für Familien vorstellen. Außerdem sollen zeitnah mehr Starköche für das eigene Konzept gewonnen werden.

Die Idee hinter Eating with the Chefs scheint auch einigen Investoren zu gefallen: Peter Thiel hat sich über den von ihm gegründeten Founders Fund am Unternehmen beteiligt. Ebenfalls dabei ist Holtzbrinck, ehemaliger Besitzer von StudiVZ und damit ein alter Bekannter für Gründer Clemens Riedl. So konnten schon einige Millionen Euro eingesammelt werden, die jetzt in das Wachstum des Startups gesteckt werden können.

Essen schon bald alle mit den „Chefs“?

Die Investitionen von großen Playern wie Thiel und Holtzbrinck machen deutlich, dass viel Potential in der Idee von Eating with the Chefs gesehen wird. Ob man dann tatsächlich so groß werden kann, dass das Unternehmen langfristig auch profitabel ist, wird sich jetzt zeigen. Die Konkurrenz sollte man dabei im Auge behalten.

Hier ist zum Beispiel das ebenfalls aus Deutschland stammende Dinnery zu nennen, welches hochwertige Gastronomie zum Kunden nach Hause liefert. Auch größere Mitbewerber, die teilweise eine ähnliche Kundengruppe ansprechen, sollte man auf dem Schirm haben. Dazu gehört auch das Rocket-Startup HelloFresh, welches zwar gerade den eigenen Börsengang verschoben hat, aber trotzdem nicht ignoriert werden sollte.

Am Alleinstellungsmerkmal arbeitet Eating with the Chefs schon mit Hochdruck: Eine große Auswahl an Gerichten von unterschiedlichen Sterneköchen. Da kann der Pizzabäcker um die Ecke einfach nicht mithalten, auch wenn er ganz traditionell im Steinofen bäckt.

Food

Informationen zum Autor

Hannes Jarisch

Hannes ist Redakteur bei Startstories. Seine Brötchen verdient er als Online Entrepreneur und Blogger. Er besitzt einen Master in BWL und einen Bachelor in Politikwissenschaft.

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