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Branding für Startups – Must-Have oder Geldverschwendung?

Branding für Startups – Must-Have oder Geldverschwendung?

Besonders in der Gründungsphase eines Startups stellen sich viele junge Unternehmer die Frage, ob die neugeborene Firma eine Branding-Strategie braucht. In der Regel investieren neu gegründete Startups eher in Performance Marketing Aktivitäten, weil diese sich relativ einfach und kostengünstig messen lassen.

Das gilt insbesondere für Online Startups, die sich in der frühen Phase fast ausschließlich auf Search, Affiliate und Display Marketing fokussieren.

Klar, gut eingesetztes Performance Marketing bringt ein gewisses Maß an Bekanntheit mit sich. Langfristig ist das aber nicht genug. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 300.000 Unternehmen gegründet. Um sich von der Masse abzuheben, muss man in die Marke investieren. Eine umfassende und durchdachte Branding Strategie ist umso wichtiger für junge Unternehmen, da sie die unentbehrliche Voraussetzung für die effektive Differenzierung und Positionierung der Firma ist.

Was ist Branding?

Unter dem Begriff Branding versteht man alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um seine Marke aufzubauen. Branding ist keine Einwegkommunikation, sondern ein offener Dialog unter Unternehmen, Kunden und Mitarbeitern, meint Marty Neumeier, Autor des Buches The Brand Gap: Nicht du sagst, was die Marke ist, deine Kunden sagen, was die Marke ist.

Eine Branding-Strategie bietet ein zentrales Konzept, das alle Aussagen, Handlungen und Kommunikationskanäle einer Firma in Einklang bringt. Sie ist leicht zu kommunizieren und ist allen Mitarbeitern bekannt. Sie entsteht aus den Werten eines Unternehmens und spiegelt ein tiefgehendes Verständnis der Bedürfnisse und Vorstellungen der Kunden wider.

Eine effektive Branding-Strategie bestimmt alle Aktivitäten, die zum Markenaufbau dienen – von der visuellen Gestaltung einer Brand Identity bis hin zu Corporate Design, Public Relations und Marketing. Bei diesen Maßnahmen kann der ROI nur schwer gemessen werden, aber trotzdem sind sie unentbehrlich für den Erfolg eines jungen Unternehmens. Hier sind vier Gründe, warum Start-ups auf eine Branding-Strategie nicht verzichten sollten.

1. Die Branding-Strategie hebt ein Start-up vom Wettbewerb ab

Wie bereits erwähnt hilft eine durchdachte Branding-Strategie einem Geschäft dabei, sich von der Konkurrenz abzuheben. Jeder weiß, dass potentielle Kunden sich nicht unbedingt für das beste Produkt entscheiden – oftmals sind Einflüsse anderer Art mit im Spiel, wie zum Beispiel die Vorliebe für eine besondere Marke oder die Kundenloyalität.

Eine erfolgreiche Branding-Strategie ermöglicht eine persönliche und emotionale Beziehung zu den Kunden und stärkt ihre Loyalität. Wenn die Marke stark genug ist, sind Kunden bereit, nicht nur die Konkurrenz zu boykottieren, sondern auch mehr für die Produkte des eigenen Brands zu bezahlen. Ein gutes Beispiel dafür ist Apple. Apple hat eine sehr einzigartige und starke Marke aufgebaut und Apple-Kunden sind dazu bereit, das letzte iPhone zu kaufen, obwohl es heutzutage viele preisgünstigere Smartphones gibt, die genauso leistungsfähig sind.

2. Die Branding-Strategie hilft dabei, eine nachhaltige Marke aufzubauen

Obwohl Performance Marketing am Anfang zu einem schnellen und starken Wachstum führen kann, ist eine Performance Marketing Strategie alleine nicht nachhaltig. Nur wenn die Kunden sich mit einer Marke identifizieren können, sind sie loyal und langfristig engagiert. Unternehmen, die eine stärkere Marke haben, existieren länger und können Krisen besser überstehen.

Auch im digitalen Bereich lohnt es sich eine Marke aufzubauen, da je bekannter ein Produkt ist, desto weniger Geld muss für bezahlte Platzierungen ausgegeben werden, da potentielle Kunden direkt den Namen des Unternehmens in Google eintippen werden.

3. Die Branding-Strategie macht Mitarbeiter glücklicher und lockt die besten Talente

Ein wichtiger Teil einer übergreifenden Branding Strategie besteht aus dem sogenannten Employer Branding. Unter Employer Branding versteht man den Aufbau und die Pflege eines Unternehmens als Arbeitgeber. Eine angenehme Stimmung im Büro, flexible Arbeitszeiten, Fortbildungen und weitere Benefits machen Mitarbeiter glücklicher und produktiver und ermöglichen die sogenannte Work-Life-Balance.

Gutes Employer Branding führt nicht nur dazu, dass das Wohlgefühl und die Produktivität der Mitarbeiter erhöht werden, sondern es steigert zudem die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. Für frisch gegründete Start-ups ist es oft eine Herausforderung, qualifizierte Talente anzulocken – im Vergleich zu etablierten Unternehmen, die im Durchschnitt besser bezahlen und renommierter sind. Eine spezifische Employer-Branding Strategie kann Start-ups dabei helfen, hochqualifizierte Arbeitskräfte einzustellen und somit die Qualität des gesamten Unternehmens zu verbessern.

4. Die Branding-Strategie überzeugt Investoren

Eine richtig gute Idee, ein innovatives Produkt und ein paar solide Marktdaten sind oft nicht genug, um Investoren anzulocken. Um sie wirklich zu überzeugen, braucht man eine durchdachte Strategie, die Business, Marketing und Branding vereint. Eine starke Marke hilft, sich bei den Investoren zu profilieren, und wird als Zeichen eines nachhaltigen und gesunden Geschäftes angesehen.

Eine Branding-Strategie zu entwickeln und umzusetzen ist also keine Geldverschwendung für Start-ups. Im Gegenteil sollen besonders neu gegründete Unternehmen in die Marke investieren, denn eine starke Marke ermöglicht nicht nur einen nachhaltigen Erfolg, sondern ist auch vorteilhaft für Start-up-spezifische Aktivitäten wie das Recruiting neuer Talente und die Suche nach Investoren.