Stark und autark – der FireChat für Android und iOS

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Mit FireChat ohne Internet- oder Mobilfunkverbindung mit anderen Nutzern in der näheren Umgebung kommunizieren | Quelle: Placeit

FireChat ist eine quelloffene App, mit der Menschen in Echtzeit miteinander kommunizieren können, ohne dass sie einer Internetverbindung oder eines Mobilfunknetzes bedürfen. Die App des kalifornischen Jungunternehmens Firebase ermöglicht vollständig abgeschirmten, hundertprozentig sicheren „Mehrzimmer“-Chat mit flexibler Authentifizierung, Moderationsfunktionen, Nutzerpräsenz und -suche, Privatmessaging, Chat-Einladungen und mehr. FireChat ist für Smartphones oder Tablets verfügbar und kann als App für iOS-Geräte wie iPad und iPhone oder als App für Android heruntergeladen werden.

Was ist mit FireChat möglich?

FireChat ist ein voll ausgebauter Chatraum innerhalb einer Anwendung inklusive einiger einfacher Skripts. FireChat kann einfach modifiziert und um zusätzliche Funktionen erweitert werden. Dank seines schlichten zugrunde liegenden Datenmodells und des über Firebase laufenden Datenabgleichs ist es leicht, neue Funktionen hinzuzufügen sowie die Benutzeroberfläche zu verändern und spezifischen Bedürfnissen anzupassen.

FireChat beruht auf Apples „Multipeer Connectivity Framework“, um anonyme Gruppenchats zwischen benachbarten Smartphones oder Tablets mit Android oder iOS-Software zu ermöglichen. Das Framework bildet eine Kette an Geräten, die nicht zwingend per Internet oder Handynetz verbunden sein müssen. Wenn ein Gerät verbunden ist, wird die Verbindung über das „Peer-to-Peer“-Framework geteilt. So wird der Nutzer praktisch selbst zur Verbindung und ist Teil eines autarken Netzwerks.

Über eine herkömmliche Internetverbindung ist auch der Kontakt zu anderen FireChattern in der Welt möglich. Einloggen oder die Registrierung eines Nutzerkontos werden nicht vorausgesetzt und auch eine Ersteinrichtung ist nicht notwendig. Alles kann anonym bleiben, doch ist generell offen. Ein Filter für Kontaktanfragen existiert nicht, so dass es bei öffentlichen Großevents leicht zu einer kommunikativen Reizüberflutung kommen kann, doch im Untergeschoss der Universitätsbibliothek oder in der U-Bahn ohne Netzempfang zeigt sich das große Potenzial von FireChat.

Welche Technologien nutzt FireChat?

Die Kerndatenschicht unter FireChat nutzt Firebase für die Datensynchronisation und -persistenz in Echtzeit. Das Standardinterface nutzt Bootstrap, jQuery und Underscore.js. Die Symbole stammen aus der virtuellen Feder von Glyphicons und sowohl Bau als auch Kompilat werden durch Grunt betreut. GitHub wiederum hosted den Code.

Via FireChat lässt sich ohne Internet- oder Mobilfunkverbindung mit anderen Nutzern von iOS- und Android-Geräten in der näheren Umgebung kommunizieren. Gechattet und auch Bildmaterial geteilt wird über das „Multipeer Connectivity Framework“ von Apple, das WLAN oder Bluetooth zur Verbindung von zwei und mehr Geräten nutzt. Um FireChat nutzen zu können, ist AirDrop vonnöten, das auf allen iPhone-5-Modellen sowie iPads ab der vierten Generation, dem iPad mini und iPod-touch-Modellen ab der fünften Generation zur Verfügung steht.

Die Reichweite der App wird mit zirka neun Metern angegeben. Jeder weitere Nutzer, der dem FireChatraum beitritt, dient jedoch als Knotenpunkt im Netzwerk, das hierdurch beständig wächst. Jedes weitere Mitglied in der Kommunikationskette dehnt den Bereich des Ad-hoc-Netzwerkes aus und erweiterte seinen Horizont. So gibt es praktisch keine reale geographische Grenze für die Kommunikation per FireChat.

Wer steht hinter FireChat?

FireChat wurde von den Menschen hinter Firebase im kalifornischen San Francisco entwickelt, doch externe Beiträge zur Erweiterung, Verbesserung und stetigen Modernisierung werden begrüßt und sind über GitHub einzureichen. FireChat ist unter der MIT-Lizenz veröffentlicht.

Produkt Screenshot wurde von Placeit zur Verfügung gestellt

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Informationen zum Autor

Christoph David Schneider

Christoph David Schneider

Christoph ist Gründer vom Onlinemagazin Startstories. Zurzeit studiert er Business Information Management (B.Sc.) an der Hochschule Osnabrück.

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