„Was wurde aus Interview“ mit Corinna Powalla, Gründerin von Modomoto

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Corinna Powalla, Gründerin von Modomoto

Gut gekleidet ohne Shopping – Das ist das Motto von Modomoto. Das Curated Shopping Startup schickt passende Outfits direkt zum Kunden nach Hause (wobei die Kundschaft ausschließlich männlich ist). Gegründet wurde Modomoto 2011 von Corinna Powalla. Im Jahr 2012 konnten wir bereits ein Interview mit Corinna führen. Damals war das Startup noch in einer sehr frühen Phase. Seitdem hat sich viel verändert.

Ihr wart schon einmal bei Startstories mit einem Interview am Start. Könnt ihr euch und eure Idee nochmal kurz vorstellen?

Corinna Powalla: „MODOMOTO ist ein Service für Männer, die gerne gut aussehen aber keine Freude an Shopping haben. Diese melden sich einfach auf unserer Website oder App an, füllen einen kurzen Fragebogen aus und schon kümmert sich eine persönliche Stylistin um alle Kleiderfragen. Konkret heißt das dann, dass man so oft man möchte eine Box mit Outfitvorschlägen nach Hause geliefert bekommt, bequem anprobieren kann und nur behält was einem gefällt. Ein wahrer Männertraum also.“

Vier Jahre sind für ein Startup eine lange Zeit, in der viel passieren kann. Was war die größte Veränderung für das Unternehmen Modomoto in dieser Zeit?

Corinna Powalla: „MODOMOTO ist in dieser Zeit rasant gewachsen. Aus dem kleinen Startup ist ein richtiges Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern, einer klaren Organisation und Umsätzen im zweistelligen Millionenbereich geworden. Dadurch hat sich MODOMOTO eigentlich konstant im Wandel befunden.“

Welche Dinge haben sich überhaupt nicht so entwickelt, wie ihr es gedacht habt?

Corinna Powalla: „In Sachen Platzbedarf lagen wir eigentlich immer daneben, soll heißen immer zu wenig Raum für zu viele Leute und zu viel Ware. Da muss ich unseren Mitarbeitern ob im Büro oder in der Logistik ein großes Kompliment machen. Das haben die gut durchgestanden. Heute haben wir zum Glück ausreichende Flächen, unter anderem unser Versandzentrum mit gut 4000 Quadratmetern. Aber wer weiß wann es wieder eng wird.“

Eure Branche, also das „Curated Shopping“, bei welchem man Kunden über das Netz in Modefragen berät und ausstattet, ist gerade voll im Trend. Kann die Konkurrenz euch noch gefährlich werden?

Corinna Powalla: „Ganz ehrlich: Wir schauen nur sehr wenig auf unsere direkte Konkurrenz. Wir befinden uns mitten in einer gigantischen Marktverschiebung, weg vom stationären Handel hin zu neuen Modellen. Wir glauben das Curated Shopping ein starkes Angebot ist für jene die heute noch viel offline kaufen. Von diesem Kuchen sichern wir uns ein sehr großes Stück.“

Eure Kunden sind zurzeit ausschließlich Männer. Habt ihr vor, in Zukunft auch Frauen zu beraten? Oder ist die Herausforderung hier einfach zu groß?

Corinna Powalla: „Aktuell konzentrieren wir uns voll auf die Männer und haben hier auch gut zu tun. Als nächstes steht eher eine schnellere Expansion auf internationaler Ebene an.“

Zeitweise seid ihr sehr schnell gewachsen, habt aber auch immer betont, dass die Qualität und Kundenzufriedenheit unter dem Wachstum nicht leiden darf. Ist Wachstum auch noch ein Ziel für die Zukunft und wie viele Pakete gehen mittlerweile täglich in die „Männerwelt“?

Corinna Powalla: „Wir geben keine konkreten Paket- oder Umsatzzahlen raus. Ich kann nur so viel sagen, dass wir uns die letzten Jahre eigentlich immer mindestens verdoppelt haben. Das ist ein Wachstumstempo bei dem wir die Qualität zum Glück noch stabil halten oder auch steigern konnten.“

Auch eure Mitarbeiterzahl ist in die Höhe geschossen. Konntet ihr euch trotzdem etwas vom Spirit der Anfangstage bewahren?

Corinna Powalla: „Das versuchen wir in dem wir immer noch so oft es geht alle Mitarbeiter zusammenbringen. Aber eigentlich ist klar, dass sobald man die Hundert überschritten hat nicht mehr jeder jeden kennen kann und damit auch die Kultur immer im Wandel ist. Das muss man aktiv managen.“

In der Schweiz und in Österreich seid ihr auch aktiv. Braucht ihr für jedes Land oder vielleicht sogar für jede Region andere Stilberater oder ticken die Männer überall ähnlich?

Corinna Powalla: „Wir gehen schon sehr auf regionale Besonderheiten ein und das wird von Kundenseite auch sehr geschätzt. Deshalb arbeiten bei uns viele österreichische und schweizer Stylisten, die dann auch besser mit Ihren Landsleuten telefonieren können. Es ist ein sehr großes Standortvorteil von Berlin, dass wir hier viele internationale Leute kriegen können.“

Wie sieht es mit einer weiteren Expansion ins Ausland aus?

Corinna Powalla: „Da wird sich ganz bald etwas tun. Wir glauben das Curated Shopping in allen europäischen Märkten funktionieren kann und haben den Anspruch diese auch nach und nach zu besetzen. Gleichzeitig wollen wir es mit dem Tempo der Internationalisierung auch nicht übertreiben.“

Was sind weitere Pläne für Modomoto in der Zukunft?

Corinna Powalla: „Wir haben grad 2016 noch viel vor. Das geht von der Erschließung neuer Märkte bis hin zu technischen Innovationen wie unserem MODOMOTO Button. Im Mittelpunkt all unserer Initiativen steht immer das Angebot Curated Shopping bei immer mehr Männern als bessere Alternative bekannter zu machen.“

Informationen zum Autor

Hannes Jarisch

Hannes ist Redakteur bei Startstories. Seine Brötchen verdient er als Online Entrepreneur und Blogger. Er besitzt einen Master in BWL und einen Bachelor in Politikwissenschaft.

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